wozu hat man gute Freunde…

Nachdem die 1. Damen gerade mühsam den Relegationsplatz erklommen hatte, überholte sie der Verfolger Hohenaspe mit einem Sieg postwendend wieder, zumal für uns in den letzten beiden Partien gegen Kaki 2 (Erster) und Friedrichsort (Zweiter) trotz (oder wegen) des Heimrechtes kein Blumentopf zu gewinnen war. Der Spielplan gestaltete es spannend bis zum Schluss, denn am Samstagnachmittag hatte zunächst Hohenaspe den Tabellendritten Wandsbek 2 zu Gast, tags darauf sollten wir bei Urania antreten. Spät abends erscholl am Telefon die Kunde vom relativ klaren 3:8 im hohen Norden und das hieß: ein Punkt reicht für den Sprung zurück auf den Relegationsplatz – das sollte doch wohl machbar sein. Aber das Hinspiel hatte schon einen enttäuschenden Schlusspunkt unter die Vorrunde gesetzt, denn nach 5:2-Führung musste eine bittere 5:8-Niederlage eingesteckt werden.
Um 15.00 Uhr ging es los – Uranias Doppelaufstellung kam wie geplant und so gewannen Roni und Ania diesmal souverän (13:11, 11:4, 11:3). Daria und Inga kämpften sich nach 1:2 noch in den 5. Satz, der leider 9:11 ausging. Oben, anders als gedacht, wurde eine 3:1-Führung erarbeitet. Die Stimmung stieg, als die Mitte ausgeglichen punktete. Dann wurde es spannend, denn oben ließen Roni und Daria beide Punkte liegen und so war der Ausgleich wieder hergestellt. Trotz des steigenden Geräuschpegels schlugen dann aber Ania mit großem Kampfgeist (3:2) und Inga mit einem sauberen 3:0-Sieg zu und brachten die Oherinnen mit 6:4 erneut in Führung. Der eine rettende Punkt war in greifbarer Nähe!
Leider war Roni in ihrem dritten Spiel noch zu sehr mit der vorherigen Niederlage beschäftigt und fand kein Mittel gegen die Nr. 3, bei der nun alles passte, und so musste ein 0:3 hingenommen werden. Die Halle kochte, als Ania parallel ein sensationelles Spiel gegen Michi Bruchlos (Nr. 1) ablieferte. Nach 1:2-Rückstand gewann sie locker 11:5 und hatte im Entscheidungssatz sogar 3 Matchbälle, die nicht nur allesamt abgewehrt wurden, sondern denen Anias Gegenüber gleich noch 2 weitere Punkte folgen ließ. Am Ende stand ein 10:12 auf der Zähltafel und Ania das blanke Entsetzen in den Augen. Also wieder Gleichstand!
Auch Inga gab noch einmal alles und verlor nur knapp, zwei Sätze davon in der Verlängerung. Also hatten wir nur noch ein Eisen im Feuer: und im Hinspiel war genau diese Paarung an Urania gegangen. So emotionsgeladen hatte man Daria selten erlebt. Nach einem 11:9 im ersten Satz verspielte sie die Führung im zweiten mit 14:16, um ihrerseits im dritten knapp mit 12:10 die Nase vorn zu haben. Aber im 4. Satz agierte sie zu zaghaft und verlor 8:11, also musste im letzten Punktspiel das letzte Einzel im allerletzten fünften Satz entschieden werden. Manche konnten schon nicht mehr hinsehen und hörten nur ganz zum Schluss den lauten Jubelschrei aus der Oher Anhängerschaft, denn Daria konnte mit 11:9 alles für ein 7:7 und die mehr als verdiente Relegation entscheiden.
Wer dabei war, der weiß, das erlebt man nicht alle Tage, denn der Fight dauerte fast 4 Stunden im Wechselbad der Gefühle. Deshalb gilt ein großes Dankeschön all denjenigen, die bis zum Schluss durchgehalten haben, insbesondere aber den extra angeheuerten Coaches Sabine und Kim (am Vormittag noch selbst aktiv an der Platte!), die immer den richtigen Rat hatten und die passenden Worte fanden. Roland hatte vorsichtshalber vorher schon seine Grippe genommen. Wir waren uns einig, dass wir ihn sonst spätestens nach 2 Stunden aus der Halle hätten tragen müssen. Bedanken möchte ich mich auch bei Andreas Killat, der noch am selben Abend als “Nachschlag” einen absolut mitreißenden Bericht verfasste.

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